Forderungen von Muslimen seit 10 Jahren erfüllt

Es gibt schon längst ein Gräberfeld für Muslime

Die SPD fordert mit der DITIB Moschee Niederkassel was längst erfüllt ist.
Raum für die Bestattung von Muslimen

aus dem

 

Gräberfeld auf dem Nordfriedhof Kronenweg

FRIEDHOF In Niederkassel gibt es ein kaum genutztes Areal für die Bestattung von Muslimen

VON INGRID BÄUMER

Niederkassel. Einen Ort speziell für die Bestattung von Muslimen fordern die Niederkasseler SPD und die türkisch-islamische Gemeinde in einem Antrag an die Verwaltung. „Die erste Generation muslimischer Migranten hatte noch starke Bindungen zu ihrer alten Heimat und ließ ihre Toten in ihrem Heimatland bestatten“, so SPD-Fraktionschef Volker Heinsch. Doch nach mittlerweile fünf Jahrzehnten sei der Wunsch entstanden, die Toten in der neuen Heimat zu bestatten. Heinsch schlägt vor, einen Teil des Nordfriedhofs in Ranzel für Bestattungen nach islamischem Brauch bereitzustellen. Er befindet sich nahe der Lülsdorfer Ditib-Moschee.

Im Islam gibt es genaue Bestattungsregeln. Wichtig ist, dass der oder die Tote ohne Sarg nur in ein Leinentuch eingewickelt und in rechter Schulterlage mit dem Gesicht nach Mekka bestattet wird. Anders als bei christlichen Beisetzungen, die oft erst mehrere Tage nach dem Todestag erfolgen, müssen Muslime ihre Verstorbenen möglichst rasch bestatten.

Schon früh hätten sich Vertreter der Türkisch-Islamischen Gemeinde mit dem Wunsch, einen eigenen Raum für Beisetzungen zu erhalten, an die Stadt gewandt, sagt Heinsch. Doch bisher sei ihr Wunsch nicht berücksichtigt worden. Die SPD bittet die Stadtverwaltung, im Gespräch mit den Muslimen den Vorschlag zu prüfen. Auch der zuständige Hauptausschuss könne beraten.

Beigeordnete Mechthild Schlösser-Macke widerspricht der Darstellung, die Stadt hätte den Bedürfnissen der Muslime nicht Rechnung getragen. „Schon vor zehn Jahren waren wir mit dem damaligen Imam und Moschee-Vertretern auf dem Nordfriedhof“, erinnert sie sich. Seit diesem Treffen sei geklärt: Es ist kein Problem, die Leichname in einem Gräberfeld im nördlichen Teil des Friedhofs Richtung Mekka zu betten.

Ein Besuch des Friedhofs bestätigt: Zwei Muslime haben sich bereits dort beisetzen lassen, einer im Jahr 2001, einer 2003. Zwei Jahre später hat die Gemeinde außerdem ihre Bestattungssatzung geändert, so dass eine Beerdigung ohne Sarg möglich ist. Schlösser-Macke: „Es ist auch nicht mehr Bedingung, dass Gräber Grabsteine haben.“ Eine Bestattung am Samstag, von vielen Muslimen gewünscht, sei ebenfalls möglich und der Zeitpunkt der Beisetzung könne durch Vorlage eines ärztlichen Attests auf unter 48 Stunden nach dem Tod verkürzt werden.

Viele Muslime empfinden es als Hindernis einer Beisetzung auf einem deutschen Friedhof, dass Gräber nur für eine bestimmte Zeit belegt werden. „Das ist bei uns kein Muss“, betont Schlösser-Macke. „Bei einem Wahlgrab kann man die Belegungszeit auf Wunsch immer wieder verlängern.“ Warum diese Fakten bei der türkisch-islamischen Gemeinde nicht bekannt sind? Das kann sich die Beigeordnete nicht recht erklären. „Vielleicht hat im Gemeindevorstand ein personeller Wechsel stattgefunden und das Wissen ist dabei verloren gegangen.“

Aus der Arbeit der Partei – (wahrscheinlich hat auch die SPD kein Wissen darüber, was sie selber beschlossen haben.)
Von Friedrich Reusch

In Zusammenarbeit zwischen Türkisch-Islamischer Gemeinde und den Sozialdemokraten wurde ein Antrag an die Stadt auf den Weg gebracht, auf einem Friedhof der Stadt die Möglichkeit zu schaffen, Bestattungen nach islamischem Brauch durchzuführen.

Die erste Generation muslimischer Migranten, so der SPD-Fraktionschef Volker Heinsch, hatte noch starke Bindungen zu Ihrer alten Heimat und ließ ihre Toten in ihrem Heimatland be-statten. In mittlerweise fünf Jahrzehnten entstand der Wunsch bei den muslimischen Mitbürgern, ihre Toten in Ihrer neuen Heimat zu bestatten.

Im Islam gibt es genaue Regeln für die Bestattung. Die Gebete, die rituelle Waschung des Leichnams und die Beerdigung sind im Ablauf fest vorge­schrieben. Der SPD-Fraktion und auch den Vertretern der Türkisch-Islamischen Gemeinde ist bewusst, so Heinsch, dass nicht alle Regeln in Deutschland umgesetzt werden können. Die Vertreter der Türkisch-Islamischen Gemeinde seien aber auch zu Kompromissen bereit. Wichtig für die Muslime sei, dass der oder die Tote ohne Sarg nur in einem Leinentuch und in rechter Schulterseitenlage mit dem Gesicht nach Mekka bestattet wird. Darüber hinaus hat die Beerdigung zeitnah zum Todestag zu erfolgen. Verschiedene Vertreter der Türkisch-Islamischen Gemeinde haben einen solchen Wunsch bereits früher eingereicht. Bis jetzt wurde dieser Wunsch jedoch nicht berücksichtigt. Da die Moschee in unmittelbarer Nähe
zum Nordfriedhof (Kronenweg) liegt, kann nach Auffassung der Sozialdemokraten eine Bestattung nach islamischen Regeln auf dem nördlichen Teil des Friedhofes realisiert werden. Damit die muslimischen Mitbürger zu ihrem Recht kommen, ihre toten in ihrer neuen Heimat nach ihren Reglen zu bestatten, wird die Stadtverwaltung gebeten, Gespräche mit den Vertretern der Türkisch-Islamischen Gemeinde aufzunehmen, um den Vorschlag zu prüfen und umzusetzen.

Gegebenenfalls sollte das Thema im zuständigen Hauptausschuss beraten werden.

Zur Presseerklärung der SPD.

Leserbrief „ Raum für die Bestattung von Muslimen“

Angebot der Stadt wird nicht angenommen!

Seit es den Nordfriedhof, Kronenweg gibt, ist auch ein muslimisches Gräberfeld eingerichtet worden, dass den Anforderungen entspricht und kann auch nach Auskunft der Verwaltung, wenn nötig, erweitert werden.

Ist nur erstaunlich, dass angeblich die SPD nicht weiß, dass es solch ein Gräberfeld schon längst gibt und die Bestattungsordnung in NRW muslimische Bestattungen erlaubt.
Auch die Türkisch-Islamische Gemeinde kennt das Gräberfeld, Ramazan Elmas und der vorige Imam der Gemeinde hat  selber das Gräberfeld besichtigt hat und es nach Ausmessungen mit einem Kompass es für islamisch erklärt hat. Auch ist schon ein Muslim, der mit einer Deutschen verheiratet war, durch die Türkisch-Islamische Gemeinde dort beerdigt worden.

Aber auf dem Gräberfeld sind erst drei Muslime beerdigt, weil die türkischen Mitbürger und Mitbürgerinnen ihre Toten in die Türkei überführen lassen, damit sie dort beerdigt werden. Dafür bietet der DITIB Dachverband eine Versicherung an, so dass die Kosten sich für die Hinterbliebenen in Grenzen halten.

Wenn man tatsächlich hier angekommen ist, und seine Angehörigen hier beerdigen will ist das zu begrüßen, aber bis jetzt wird das Angebot der Stadt Niederkassel nicht angenommen.

Ich habe auf diesen Leserbrief eine Mail bekommen, wo es heisst:
„Liebe Frau Müller ich bitte Sie, dass Sie sich aus  Angelegenheiten, wovon Sie keine ahnung haben, sich raus zu halten haben!“

Dabei habe ich mindestens zwei Gespräche über das Thema im Auftrag der Türkisch-Islamischen Gemeinde mit der Verwaltung geführt. Habe zwei Mal mit der Verwaltung das muslimische Gräberfeld auf dem Nordfriedhof besichtigt, wo bei bei der letzten Besichtigung der Hoca Recep Agiköz mit einem Kompass das Gräberfeld ausgemessen hat und es für den islamischen Vorschriften gerecht erklärt. Aber immer wieder kommt das Thema in der Moschee auf und werden Forderungen gestellt, die längst erfüllt sind.


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