

Alte Handschrift - Bild von Corpus Coranicum Surah Al-Alaq 96 Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen! Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf. (1) Er erschuf den Menschen aus einem Blutklumpen. (2) Lies; denn dein Herr ist Allgütig, (3) Der mit dem Schreibrohr lehrt, (4) lehrt den Menschen, was er nicht wusste. (5) Doch nein! Der Mensch übt Gewalttätigkeit, (6) weil er sich im Reichtum sieht. (7) Wahrlich, zu deinem Herrn ist die Heimkehr. (8) Hast du den gesehen, der da verwehrt (9) (Unserem) Diener, dass er betet? (10) Hast du gesehen, ob er auf dem rechten Weg ist (11) oder zur Gerechtigkeit auffordert? (12) Hast du (den) gesehen, der ungläubig ist und sich abwendet? (13) Weiß er nicht, dass Allah (ihn) sieht? (14) Doch nein! Wenn er nicht (davon) ablässt, werden Wir ihn gewiss ergreifen bei der Stirnlocke, (15) der lügenden, sündigen Stirnlocke. (16) So möge er denn seine Mitverschworenen anrufen; (17) Wir werden die Höllenwächter herbeirufen. (18) Doch nein! Gehorche ihm nicht und wirf dich in Anbetung nieder und nahe dich (Allah). (19) Surah Al-Ankaboot 29 Verlies, was dir von dem Buche offenbart wurde, und verrichte das Gebet. Wahrlich, das Gebet hält von schändlichen und abscheulichen Dingen ab; und Allahs zu gedenken, ist gewiss das Höchste. Und Allah weiß, was ihr begeht. (45) Surah Al-Muzzammil -73 ....oder füge ein wenig hinzu - und trage den Qur`an mit Tartil vor. (4) Surah Al-Muzzammil -73 Dein Herr weiß wahrlich, dass du (im Gebet etwas) weniger als zwei Drittel der Nacht stehst und (manchmal) eine Hälfte oder ein Drittel (der Nacht), und ein Teil derer, die mit dir sind, (tut desgleichen). Und Allah bestimmt das Maß der Nacht und des Tages. Er weiß, dass ihr sie (die Ausdauer) nicht (immer) werdet aufbringen können. Darum hat Er Sich euch mit Nachsicht zugewandt. So tragt denn so viel vom Qur`an vor, wie es (euch) leichtfällt. Er weiß, dass einige unter euch sein werden, die krank sind, und andere, die im Lande umherreisen - nach Allahs Gnadenfülle strebend -, und wieder andere, die für Allahs Sache kämpfen. So tragt von ihm das vor, was (euch) leichtfällt, und verrichtet das Gebet und entrichtet die Zakah und gebt Allah ein gutes Darlehen. Und das, was ihr an Gutem für eure Seelen vorausschickt, werdet ihr bei Allah als besseren und größeren Lohn finden. Und bittet Allah um Vergebung. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig (20) Lies den Koran hat immer Priorität: Der Vers 29 -45 sagt unmissverständlich, dass das ständige „Gedenken an Gott“ höher zu bewerten ist als das Gebet. Eine der Bezeichnungen für den Koran lautet „Gedenken an Gott“. Und weil der Koran so bezeichnet wird, bedeutet Gott zu gedenken in erster Linie, den Koran zu rezitieren. Tatsache ist, dass die Koranlektüre dem Verrichten des Gebetes mindestens ebenbürtig ist, ja, dass das Lesen des Korans im Grunde mehr zählt und heilbringender ist. Oder umgekehrt ausgedrückt: den Koran nicht zu lesen ist genauso schlimm wie nicht zu beten, wenn nicht noch verwerflicher. Wer nur den Koran liest und das Gebet unterlässt, steht besser dar als derjenige, der nur betet und den Koran nicht liest. Dazu: Diese koranische Wahrheit ist den Gläubigen über Jahrhunderte hinweg verschwiegen worden, sei es in guter oder böser Absicht. Man hat den Begriff „nächtliche Andacht“, der in Sure 17 – Vers 79 Surah Al-Isra 17 Und unterbrich deswegen (für die Lesung) in der Nacht deinen Schlaf - (vollbringe) diese (Leistung) freiwillig. Es mag sein, daß dich dein Herr (dafür) zu einem löblichen Rang erweckt. (79) für die nächtliche Beschäftigung mit dem Koran verwendet wird, als Gebet ausgelegt und genau das Gegenteil von dem praktiziert, was der Koran gebietet. Was auch immer sie dabei im Sinn gehabt haben mögen – die traditionellen Korankommentatoren haben das Buch, dessen erster Befehl „Lies!“, ständig dazu benutzt, vom Lesen abzuhalten. Es versteht sich von selbst, dass mit dem hier erwähnten Lesen des Korans ein Lesen gemeint ist, bei dem man eingehend über den Sinn nachdenkt, d.h. verstehendes Lesen in einer Sprache, die man beherrscht. Eine Rezitation von Worten in arabischer Intonation beim Gebet ist kein Lesen, dass das koranische Gebot „Lies“ erfüllt. Denn der Koran erfordert nicht nur ein bloßes Nachsprechen, sondern ein Lesen, bei dem man wahrhaft den Inhalt reflektiert.
Die muslimischen Eroberer begannen, Sinn und Bedeutung des Kriegs im Islam zu beschreiben, nahmen sich die imperial sanktionierten Ideale der religiösen Kriegsführung zum Vorbild, wie sie von den Sasaniden und Byzantinern formuliert und praktiziert wurden. Tatsächlich entstand der Begriff „heiliger Krieg“ nicht im Islam, sondern bei den christlichen Kreuzfahrern, die den Kampf, um Territorien und Handelsrouten theologisch zu legitimieren suchten. „Heiliger Krieg“ war kein Begriff, den die muslimischen Eroberer verwendete, und es ist ganz und gar unzutreffende Beschreibung des Begriffs „dschihad“. Es gibt im Arabischen eine ganze Reihe von Wörtern, die mit „Krieg“ übersetzt werden können; „dschihad“ zählt definitiv nicht dazu. Dschihad heißt so viel wie „Anstrengung“, „Streben“ oder „Einsatz“. In seiner primären, religiösen Konnotation (manchmal auch „der größere Dschihad“ genannt) bezeichnet der Begriff den Kampf der Seele, die sündhaften Hindernisse zu überwinden, die den Menschen von Gott fernhalten. Deshalb wird dschihad im Koran auch fast immer mit dem Zusatz „nach dem Willen Gottes“ gebraucht. Doch da im Islam das innere Streben nach Heiligkeit und Unterwerfung unter dem Willen Gottes mit dem äußeren Streben nach dem Wohl des Menschen unzertrennbar verbunden ist, wurde „dschihad“ oft mit seiner sekundären Konnotation (dem kleinen Dschihad) gleichgesetzt und als Ersatz gegen Unterdrückung und Tyrannei in kriegerischer oder sonstiger Form verstanden. Und wenn diese Definition des dschihad von militanten Extremisten bisweilen instrumentalisiert wurde, um soziale und politische Ziele religiös zu untermauern, so widerspricht dies eindeutig dem Verständnis des Propheten Mohammed und den gläubigen Muslimen. Krieg ist dem Koran zufolge entweder gerecht oder ungerecht; er ist niemals „heilig“. Folglich beschreibt man dschihad am besten als eine primitive „Theorie des gerechten Kriegs“: geboren aus der Not und inmitten blutiger Kriegswirren, die im Jahr 624 n. Chr. zwischen Mohammeds kleiner, aber ständig wachsender Gemeinschaft und der Übermacht der Quraisch ausbrachen. Die Lehre vom dschihad, wie sie im Koran langsam entwickelt wurde, zog insbesondere eine Grenze zwischen der vorislamischen und der islamischen Kriegsführung, die nunmehr eine auf der Arabischen Halbinsel bis dahin unbekannte „ideologisch-ethnische Dimension“ erhielt, wie Mustansir Mir es nennt. Kernpunkt der Lehre vom dschihad war die Unterscheidung zwischen Kämpfenden und Nichtkämpfenden. Frauen, Kinder, Mönche, Rabbis, die Alten oder Zivilisten zu töten war unter allen Umständen verboten. Dieses Verbot wurde im islamischen Recht später auch auf die Folterung von Kriegsgefangenen, die Verstümmelung von Toten, auf Vergewaltigungen, Belästigungen und jede Art sexueller Gewalt in Kriegszeiten ausgedehnt; gleichermaßen verboten war es, Diplomaten zu töten, mutwillig Eigentum zu zerstören und religiöse oder medizinische Einrichtungen zu beschädigen -Regeln die, wie Himi Zawati bemerkte, in das moderne Kriegsvölkerrecht Eingang fanden. Doch die vielleicht bedeutendste Neuerung in der Lehre vom dschihad war das strikte Verbot aller Kriege, sofern sie nicht der Verteidigung dienten. „Kämpft nach dem Willen Gottes gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen!“ heißt es im Koran. „Aber beginnt nicht mit den Kampfhandlungen! Gott liebt nicht den Angreifer. Surah Al-Baqara 2-190 "Und kämpft auf dem Weg Allahs gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht. Wahrlich, Allah liebt nicht diejenigen, die angreifen. Und an anderer Stelle noch deutlicher: “Diejenigen die kämpfen, ist die Erlaubnis erteilt worden, weil ihnen Unrecht geschehen ist …, (Ihnen) die unberechtigterweise aus ihren Wohnungen vertrieben worden sind, nur weil sie sagen: Unser Herr ist Gott. Surah Al-Hajj 22-39 Die Erlaubnis, (sich zu verteidigen,) ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht geschah - und Allah hat wahrlich die Macht, ihnen zu helfen -, (39) Wo im Koran in anderen Koranversen aufgefordert wird „Tötet die Polytheisten, wo ihr sie findet (9-5) „führe Krieg gegen die Ungläubigen und die Heuchler und sei hart gegen sie“. (9-73) ….und kämpft gegen diejenigen, die nicht an Gott und die jüngsten Tage glauben“ (9-29). Doch diese Aufforderungen waren speziell gegen die Quraisch und ihre in Yathrib versteckten Parteigänger gerichtet – im Koran als „Polytheisten“ und „Heuchler bezeichnet -, mit den die Umma in einer blutigen Auseinandersetzung stand. Diese Verse wurden von Muslimen wie Nichtmuslimen zum Beweis dafür angeführt, dass der Islam zum Kampf gegen die Ungläubigen aufruft, um sie zu bekehren. Doch weder im Koran noch bei Mohammed finden sich dafür Anhaltspunkte. Diese Sicht entstand zur Zeit der Kreuzzüge und wurde, teils als Reaktion auf diese, von islamischen Rechtsgelehrten vorgetragen, die die „klassische dschihad-Lehre entwickelten: eine Lehre, die die Welt in zwei Sphären teilt: in das Haus des Islam und das Haus des Krieges, wobei alle Länder und Völker dazu bestimmt seien, in das Haus des Islam einzutreten. Am Ende der Kreuzzüge, als sich Roms Aufmerksamkeit von der muslimischen Bedrohung abwandte und auf die christlichen Reformbewegungen Europa richtete, wurde die klassische dschihad-Lehre von einer neuen Generation muslimischer Denker hinterfragt. Am entschiedensten von Ibn Taimiyya (1263-1328), der in seiner Bedeutung für die muslimische Theologie am ehesten mit dem christlichen Kirchenlehrer Augustinus verglichen werden kann. Ibn Taimiyya zufolge widerspricht die Einordnung Ungläubiger, die sich nicht zum Islam bekennen wollen, - ein Gedanke, der ja die Grundlage der klassischen dschihad-Lehre bildet – nicht nur dem Beispiel Mohammeds, sondern auch einem Grundprinzip des Korans, der lautet: „In der Religion gibt es keinen Zwang (2-256). In diesem Punkt ist der Koran in der Tat unnachgiebig. “Es ist die Wahrheit, die von eurem Herrn kommt“, heißt es dort: „wer nun will, möge glauben, und wer will, möge nicht glauben“ 18-29. Der Koran fragt rhetorisch: „Willst nun du die Menschen zwingen, dass sie glauben.“ (10-29). Offenbar nicht; daher befiehlt der Koran, den Ungläubigen zu sagen: “Ihr habt Eure Religion und ich die meine (109-6). aus dem Buch: KEIN GOTT - AUSSER GOTT von Reza Aslan
Geduld und Gottvertrauen
Vor allem ist es aber die menschengerechte und seiner naturentsprechenden Lebensweise, die zu einem Einklang zwischen Körper und Seele führt. Im Leben des Propheten Muhammad (s) gibt es hierzu zahlreiche praktische Beispiele. Als theologisches Gerüst findet man hierbei vor allem zwei Aspekte: Geduld (Sabr) und Gottvertrauen (Tawakkul).
Der Begriff der Geduld spielt in der islamischen Theologie und im islamischen Alltag eine wichtige Schlüsselrolle für die Bewältigung von Krisensituationen. Weil damit das Vertrauen auf Gott symbolisiert wird, gilt sie als eine hohe Tugend, und es gibt eine ausgiebige Literatur hierzu.
Als Beispiel für Geduld wird in der islamischen Literatur oft der Prophet Hiob (a), der auch „Held der Geduld“ genannt und für seine Geduld gelobt wird, herangezogen. Laut der Berichte befand sich der Prophet Hiob (a) in einem schwer erkrankten Zustand. Er zeigte so lange Geduld, bis die Krankheit sein Herz und seine Zunge erreichten. Erst dann sprach er ein Gebet, nicht um seiner eigenen Gesundheit willen, sondern um weiterhin Gott anbeten zu können, da er befürchtete, dies nicht mehr bewerkstelligen zu können, wenn sein Herz und seine Zunge von der Krankheit befallen werden würden. Daraufhin gewährte ihm Gott Gesundheit und lies ihm dadurch seine Barmherzigkeit spüren. Diese Geschichte Hiobs (a) ist ein klassisches Narrativ und wird in Not- und Krisensituationen oft als Handlungsempfehlung wiedergegeben.
Hinter Leid steckt eine göttliche Weisheit
Hintergrund dieser Empfehlung ist, dass theologisch davon ausgegangen wird, dass sich alles mit göttlicher Gewalt und göttlichem Wissen vollzieht. Daher wird vor allem in Krisensituationen Gottvertrauen vorausgesetzt. Damit soll signalisiert werden, dass man sich dem göttlichen Willen unterordnet und Gott vertraut. Dabei soll man mit der „Verteilung“ Gottes, also mit dem, was einem Menschen im Leben trifft, zufrieden sein. Gott soll dem Gläubigen dabei Genügen.
Gottvertrauen erfordert in diesem Kontext auch zu erkennen, dass etwas, was der Mensch als gut betrachtet, in Wirklichkeit schlecht für ihn sein kann und umgekehrt. Hinter Leid steckt demnach eine göttliche Weisheit, Glaube und Vertrauen sollen hierdurch geprüft werden. Wer geduldig ist, soll Erbarmen erlangen. Hingegen wird der Verlust der Kontrolle in Notsituationen oder das Fixieren auf die Fehler der Vergangenheit als Fehlverhalten betrachtet.
Geduld als Lösung der Probleme
Gleichzeitig wird es als Gottesdienst angesehen, wenn man gegen Leid und Schmerzen Gottvertrauen und Geduld zeigt und hierfür Gott nicht anklagt. In Notsituationen auf die Hilfe Gottes zu warten, wird ebenfalls als ein Gottesdienst bewertet. Wer in solchen Situationen geduldig ist, dem sollen die Sünden getilgt werden und er wird gelobt. In der islamischen Literatur wird hierbei betont, dass der Geduldige mit Gott ist und er für seine Geduld belohnt wird. Das Endresultat von Geduld ist dann Erfolg, denn mit Geduld in Notsituationen könne der Mensch sowohl seine weltlichen als auch jenseitigen Wünsche erlangen. Aus dieser Argumentation heraus, werden Geduld und Gottvertrauen zu Gottesdiensten.
Es wird also davon ausgegangen, dass Gott niemanden mit einer Not,
einer Last, einem Problem oder einer Krise belastet, die er nicht tragen kann und daher die Belastungen nicht bewältigen kann. Angst, Hunger, Minderung an Besitz, Menschenleben oder Gaben werden direkt als Prüfungen Gottes erachtet. Prüfungen sind durch Gottes Hilfe zu bewältigen, der Schlüssel hierfür sei die Geduld. Die schwierigsten „Prüfungen“ hatten demnach die Propheten selbst zu tragen. Nur so konnten Propheten, die sich als Menschen ebenfalls in Notsituationen befanden, Vorbilder für die gesamte Menschheit sein. Daher wird in Situationen wie z. B. Unglück, Krankheit, finanzielle Notlage oder auch Abschlussprüfungen Geduld erwartet und vorausgesetzt. Mit Gottvertrauen, ohne sich auf das Ergebnis zu fixieren, solle man die notwendigen Mittel zur Beseitigung eines Problems, wie z. B. den Arzt aufsuchen, die Medizin einnehmen oder für die Prüfung lernen, anwenden.
Gottvertrauen und Geduld als spiritueller Impfstoff
Geduld und Gottvertrauen sind jedoch keine Vertröstungen, Trauer ist nicht verboten. Der Muslim geht davon aus, dass das Leben insgesamt eine Prüfung ist und der Mensch entweder mit Geduld oder Danksagung geprüft wird. Sowohl Krankheiten als auch Situationen, in denen keine Krankheiten vorliegen, werden als Prüfungen bezeichnet. Das heißt jedoch nicht, dass sich der Muslim nicht um eine Wiederherstellung der Gesundheit kümmert. Den Körper, der als Eigentum des Schöpfers betrachtet wird, zu pflegen, gehört zu einer muslimischen Lebensweise. So können zum Schutz des Lebens die in Normalfällen geltenden Regeln übertreten werden. Damit ist Geduld keine Passivität oder Legitimation für das Nichthandeln, sondern auch eine aktive Handlung, Hilfe bei Gott und den von ihm erschaffenen Mitteln zu suchen.
In der islamischen Literatur wird Gottvertrauen auch als eine „Eingangsstufe“ zur Spiritualität bezeichnet. Studien zeigen die Signifikanz von Gottvertrauen als Bewältigungsstrategie bei der Reduktion von Angst oder Depression.
Auf Grund dieser Überlegungen werden Geduld und Gottvertrauen zu zwei Verhaltensformen, die wie ein spiritueller Impfstoff eingenommen werden können. Der Mensch kann dadurch einen Zustand des inneren Friedens erreichen und sich von Stress und psychischen Belastungen befreien.
„Und (Wir sprachen): „“Nimm ein Bündel in deine Hand und schlage damit und werde nicht eidbrüchig.““ Wahrlich, Wir fanden ihn geduldig. (Er war) ein vortrefflicher Diener; stets wandte er sich (Allah) zu. (44)
O ihr, die ihr glaubt, sucht Hilfe in der Geduld und im Gebet; wahrlich Allah ist mit den Geduldigen. (153)
und versorgt ihn in der Art und Weise, mit der er nicht rechnet. Und wer auf Allah vertraut – für den ist Er sein Genüge. Wahrlich, Allah setzt durch, was Er will; siehe Allah hat für alles eine Bestimmung gemacht. (3)
Genügt Allah Seinem Diener nicht? Und doch möchten sie dich mit jenen außer Ihm in Furcht versetzen. Und für einen, den Allah zum Irrenden erklärt, gibt es keinen Führer. (36)
„Zu kämpfen ist euch vorgeschrieben, auch wenn es euch widerwärtig ist. Doch es mag sein, daß euch etwas widerwärtig ist, was gut für euch ist, und es mag sein, daß euch etwas lieb ist, was übel für euch ist. Und Allah weiß es, doch ihr wisset es nicht. (216)
Und wahrlich, wer geduldig ist und vergibt – das ist gewiß eine Tugend der Entschlossenheit in allen Dingen. (43)
Und gehorcht Allah und Seinem Gesandten und hadert nicht miteinander, damit ihr nicht versaget und euch die Kampfkraft nicht verläßt. Seid geduldig; wahrlich, Allah ist mit den Geduldigen. (46)
„“Waret ihr etwa Zeugen, als Jakob im Sterben lag. Als er zu seinen Söhnen sagte: „“Wem werdet ihr dienen, wenn ich weg bin?““ sagten sie: „“Wir dienen deinem Gott, dem Gott deiner Väter Abraham, Ismael und Isaak, dem Einzigen Gott, und Ihm sind wir ergeben.““ (133)
„“Sprich: „“O meine Diener, die ihr gläubig seid, fürchtet euren Herrn. Für diejenigen, die in dieser Welt Gutes tun, ist Gutes (bestimmt). Und Allahs Erde ist weit. Wahrlich, den Geduldigen wird ihr Lohn (von Allah) ohne zu rechnen gewährt werden.““ (10)
O ihr, die ihr glaubt, übt Geduld und wetteifert in Geduld und seid standhaft und fürchtet Allah; vielleicht werdet ihr erfolgreich sein. (200)
Jeder soll aus seiner Fülle ausgeben, wenn er die Fülle hat; und der, dessen Mittel beschränkt sind, soll gemäß dem ausgeben, was ihm Allah gegeben hat. Allah fordert von keiner Seele etwas über das hinaus, was Er ihr gegeben hat. Allah wird nach einer Bedrängnis Erleichterung schaffen. (7)
Wahrlich, Wir haben den Menschen (zu einem Dasein) in Bedrängnis erschaffen. (4)
„Und gewiß werden Wir euch prüfen durch etwas Angst, Hunger und Minderung an Besitz, Menschenleben und Früchten. Doch verkünde den Geduldigen eine frohe Botschaft, (155)
Der Monat Ramadan ist es, in dem der Qur`an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) – Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen – damit ihr die Frist vollendet und Allah rühmt, daß Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein. (185)
Und, wahrlich, mit der Drangsal geht Erleichterung einher; (5) wahrlich, mit der Drangsal geht Erleichterung einher. (6)
„“Wo auch immer ihr seid, der Tod ereilt euch doch, und wäret ihr in hohen Burgen. Und wenn ihnen Gutes begegnet, sagen sie: „“Das ist von Allah““; und wenn ihnen Schlimmes begegnet, sagen sie: „“Das ist von dir.““ Sprich: „“Alles ist von Allah.““ Warum verstehen denn diese Leute kaum etwas von dem, was ihnen gesagt wird? (78)
Jede Seele wird den Tod kosten; und Wir stellen euch mit Bösem und mit Gutem auf die Probe; und zu Uns werdet ihr zurückgebracht. (35)
18. 2:214 Surah Al-Baqara
„Oder meint ihr etwa, ihr würdet ins Paradies eingehen, ohne (daß etwas) Ähnliches über euch gekommen sei wie über diejenigen, die vor euch dahingegangen sind? Not und Unheil erfaßte sie, und sie sind erschüttert worden, bis der Gesandte und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, sagten: „“Wann kommt die Hilfe Allahs?““ Doch wahrlich, Allahs Hilfe ist nahe. (214)
(Er,) Der den Tod erschaffen hat und das Leben, auf daß Er euch prüfe, wer von euch die besseren Taten verrichte; und Er ist der Erhabene, der Allvergebende, (2)
Kein Vorwurf trifft den Blinden, noch trifft ein Vorwurf den Gehbehinderten, kein Vorwurf trifft den Kranken oder euch selbst, wenn ihr in euren eigenen Häusern eßt oder den Häusern eurer Väter oder den Häusern eurer Mütter oder den Häusern eurer Brüder oder den Häusern eurer Schwestern oder den Häusern eurer Vatersbrüder oder den Häusern eurer Vatersschwestern oder den Häusern eurer Mutterbrüder oder den Häusern eurer Mutterschwestern oder in einem (Haus), dessen Schlüssel in eurer Obhut sind, oder (in dem Haus) eures Freundes. Es ist keine Sünde für euch, ob ihr nun zusammen oder getrennt eßt. Doch wenn ihr in Häuser eintretet, so begrüßt einander mit einem gesegneten, lauteren Gruß von Allah. So macht euch Allah die Gebote klar, auf daß ihr (sie) begreifen möge? (61)
Kein Tadel trifft den Blinden, noch trifft ein Tadel den Gehbehinderten, noch trifft ein Tadel den Kranken. Und den, der Allah und Seinem Gesandten gehorcht, wird Er in Gärten führen, durch die Bäche fließen; doch den, der (Ihm) den Rücken kehrt, wird Er mit schmerzlicher Strafe bestrafen. (17)
Die Gebete richten sich nach der Sonne.
DAS GEBET IST ATMEN VOR GOTTES AURA
Der Vollzug des Glaubens ist vor allem ein geistiger und seelischer Prozess. Wenn das Glaubensbekenntnis ins Bewußtsein dringen und nicht oberflächlich bleiben soll, ist ein stetes beschäftigen, Nachdenken, besinnen in diesem geistigen und seelischen Prozess erforderlich.
Ein geistiges ud seelisches Reifen und Weiterkommen, ein
beharrliches Weiterstreben bedeutet jedoch nichts anderes als das Gebet.
Ohne Gebet verkümmert der Glaube und die Spiritualität.
Das Gebet öffnet das geistige Auge.
Ohne Gebet erblindet es.
Der Glaubensbegriff im Islam ist umfassend.
Das Gebet ist die 2.Säule des Islams
Mohammed, der Gesandte Allahs, Friede und Heil auf ihm, sagte:
"Aufgabe des Menschen ist es, Gott anzubeten und niemanden beizugeselllen."
Das inspirierte Ich (Nafs al mulhima)Auf dieser Stufe beginnt der suchende Muslim, die wirkliche Zufriedenheit und Gefallen im Gebet, (arabisch salat) und meditativen bzw. spirituellenÜbungen (dhikr)zu finden. Der Sufi erfährt auf dieser Stufe die erste Ahnng davon, was Religion und Spiritualität bedeuten, wovon er bisher nur in der "Theorie) gehört hat. Man sagt auch, dass der Mensch durch die inspirierte Seele wirklich LIEBE ZU GOTT und den Mitmenschen zu fühlen beginnt. Die Mystiker sagen auch, dass diese Stufe der Anfang der wirklichenPraxis des Sufismus darstellt.
Ich hoffe sehr auf die jungen Menschen, vor allen den jungen Frauen in aller Welt, dass Sie den Islam in die heutige Zeit holen und sich nicht mehr verdrängen lassen von den Männern, sondern sie Zeichen setzen. Ich frage mich oft, wie Mohammed wohl in der heutigen Zeit gelebt und gehandelt hätte. Danach muss man sein Wissen und Handeln ausrichten, der Koran gibt viele Hinweise darauf und er ist nicht rückwärtsgewandt, wie viele denken, sondern ein Buch der heutigen Zeit.
Frauen haben in früheren Zeiten gelehrt, haben Fatwas ausgesprochen, waren klug und weise, und haben auch Männern Unterricht erteilt. ‚A’ischa, die Frau des Propheten, sagte: „Wie großartig sind die Frauen der Ansar. Ihre Bescheidenheit hielt sie nicht davon ab, zu Gelehrten im Din zu werden.
“ Es gibt keinen Zweifel, dass der Islam die Wichtigkeit des Wissens betont. Jeder kennt den berühmten Ausspruch des Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken:
„Suche Wissen, selbst wenn es in China ist.“
Der Qur’an befiehlt uns ebenfalls, Wissen zu suchen.
Allah sagt: „Sprich: Herr, mehre mein Wissen.“ (Ta-Ha, 114)
Die Bedeutung von Wissen und dessen Konsequenzen wird den ganzen Qur’an hindurch zum Ausdruck gebracht:
„Nur diejenigen, die Wissen haben, werden es begreifen“ (Al-Ankabût, 43)
und
„Und sie sagen, ‘Hätten wir nur zugehört und unseren Verstand gebraucht, so wären wir nicht unter den Leuten des Feuerbrandes’.“ (Al-Mulk, 10)
Die Liste der Ajat (Verse) über dieses Thema könnte immer weiter fortgeführt werden. Die Leute des Wissens sind „die Erben der Propheten“, wie der Gesandte Allahs gesagt hat. Er sagte auch:
„Wissen fügt dem Edlen Ehre hinzu und erhebt den Sklaven, bis er die Ebene von Königen erreicht.“
Der Befehl, nach Wissen zu streben, ist ebenso an die Frauen gerichtet.
Das Wissen ‘A’ischas über den Din ist berühmt. Der Prophet sagte zu seinen Gefährten:
„Nehmt die Hälfte eures Dins von Humaira (‘A’ischa).“
Und die Berichte, die uns von den Gefährten vorliegen, belegen das unbeschreibliche Maß von Wissen, über das sie verfügte.
Abu Musa Al-Asch’ari sagte:
„Wann immer wir, die Gefährten des Propheten, auf irgendeine Schwierigkeit bezüglich eines Hadith stießen, brachten wir es ‘A’ischa vor und fanden, dass sie eindeutiges Wissen darüber hatte.“
‘Urwa ibn Az-Zubayr stellte fest:
„Ich habe keinen größeren Gelehrten gesehen als ‘Ai’scha, was das Lernen des Qur’an betrifft, die Aufteilung der Erbschaft, erlaubte und verbotene Dinge, Poesie und Literatur, arabische Geschichte und Genealogie.“
Ibn Al-Dschauzi erwähnt eine Überlieferung von Hischam ibn ‘Urwa, dass dieser zu ‘A’ischa sagte:
„Umm! (Mutter, da sie als Frau des Propheten eine der „Mütter der Gläubigen“ ist) Ich bin nicht überrascht von deinem Wissen über Poesie, denn du bist die Tochter von Abu Bakr, und er war derjenige, der am meisten von allen Menschen über Dichtung wusste. Doch ich wundere mich über dein Wissen in Medizin.“
Sie klopfte ihm auf die Schulter und sagte:
„Der Gesandte Allahs, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden, war am Ende seines Lebens krank, während die Delegationen der Araber aus allen Richtungen zu ihm kamen. Sie verschrieben Dinge für ihn und ich behandelte ihn entsprechend. Daher kommt es.“
Al-Qasim ibn Muhammad sagte:
„‘A’ischa übernahm das Geben von Fatwas (Rechtsgutachten) während der Khalifate Abu Bakrs, ‘Umars, ‘Uthmans und so weiter, bis sie starb.“
Bei Abu ‘Abdullah Al-Ghafiqi heißt es über ‘A’ischa:
„Sie hatte die meisten Überlieferungen vom Propheten und den meisten Fiqh (Rechtsverständnis) von denen, die Fatwa gaben. Sie wurde von Menschen aus den entferntesten Ländern zwecks Wissens von der Sunna und den Verpflichtungen aufgesucht. Sie erzählte alle Dichtungen der Araber mit großer Reinheit. Sie war wundervoll im Tafsir (Kommentar) des Qur’an und in eloquenter Ausdrucksweise. Sie hatte den reichsten Anteil von Wissen in Medizin.“
‘Urwa sagte:
„Nie sah ich jemanden mit mehr Wissen über das Erlaubte und Verbotene, Allgemeinwissen, Wissen über Dichtung und Medizin als ‘A’ischa.“
Masruq sagte,
„Ich sah die Gefährten ‘A’ischa über die Aufteilung der Erbschaft befragen.“
An-Nabulisi schreibt:
„Es gibt keinerlei Vorwurf oder Tadel für eine Frau, sich mit irgendeinem Aspekt des Strebens nach Wissen zu befassen und es zu lehren (…)
‘A’ischa pflegte die Wissenschaften zu interpretieren und herausragenden Männern Information über unklare Dinge zu geben.
(Von Aisha Bewley)
Kommentar:
Wo ist diese Auffassung in den Jahrhunderten geblieben, mit welchem Recht können die Männer sagen, Frauen dürfen nicht lehren und wenn, dann nur Frauen unterrichten, wo bei den Lebzeiten von Mohammed und unter den Kalifen, die Frauen sich überaus großes Wissen angeeignet haben und Fatwas ausgesprochen haben und Männern den Islam gelehrt haben.
Genauso verhält es sich mit der Trennung von Männern und Frauen, auch das war zu Mohammeds Zeiten nicht. Aber über die Jahrhunderte und der Einfluss der Kolonialzeit, wo die Europäern den arabischen Menschen ihre Auffassung von der Minderwertigkeit der Frau erklärten und danach handelten, hat sich das etabliert und gehört nicht in die heutige Zeit.
Ich hoffe sehr auf die jungen Menschen, vor allen den jungen Frauen in aller Welt, dass Sie den Islam in die heutige Zeit holen und sich nicht mehr verdrängen lassen von den Männern, sondern sie Zeichen setzen. Ich frage mich oft, wie Mohammed wohl in der heutigen Zeit gelebt und gehandelt hätte. Danach muss man sein Wissen und Handeln ausrichten, der Koran gibt viele Hinweise darauf und er ist nicht rückwärtsgewandt, wie viele denken, sondern ein Buch der heutigen Zeit.